| An einem Wall, verlassen steht |
| und traurig ein Wacholderstrauch. |
| Aus den halbdürren Zweigen weht |
| der alten Heide letzter Hauch. |
| Einst sah er Schafe sonder Zahl |
| rings auf der weiten Heide gehen. |
| Nun muß er ach, zu seiner Qual |
| verlassen hier und einsam stehen. |
| Und seine Brüder, alt und viel, |
| der allerschönste Schmuck der Heide, |
| sie wurden einst der Axt ein Ziel |
| und sanken unter ihrer Schneide. |
| Das Heidekraut, einst sein Gefährte, |
| erstarb auch unter Menschenhand, |
| die rings die Heide hart begehrte |
| zu Weide, Wald und Ackerland. |
| Und keine Hütebuben jagen |
| die Heide hin bei frohem Spiel |
| in jugendlichem Wohlbehagen |
| zu dem oft heiß umkämpften Ziel. |
| Keine Wacholderdrossel fliegt |
| nach hier, um Beerlein froh zu picken; |
| ja, tot die alte Heide liegt, |
| und auch der Letzte muss sich schicken. |
| Schon blitzt in eines Burschen Hand |
| des Buschenmessers scharfe Schneide. |
| Nun sinkt der Letzte in den Sand, |
| der Letzte der uralten Heide. |
